In meinen letzten Blog-Posts habe ich oft darüber geschrieben, dass wir in unserer Heimatregion unsere Chancen noch besser nutzen können, um die Weichen für die nächsten Jahrzehnte erfolgreich zu stellen.  Ein wesentlicher Faktor für mich ist, dass wir daran arbeiten, Deutschland zu einem noch kinder- und familienfreundlicheren Land umzubauen. Gute Bedingungen für Familien sind eine Frage der Gerechtigkeit. Sie verbessern ausserdem die Teilhabemöglichkeiten und erhöhen die Chancengleichheit.

Kinder sollen eine unbekümmerte Kindheit haben, ihre Talente bestmöglich erkennen und die besten Chancen haben, ihre Zukunft  unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zu gestalten. Auf diesem Weg sind nicht zuletzt unter Franziska Giffey als Familienministerin, z.B. mit dem Starke-Familien-Gesetz und dem Digitale-Familienleistungen-Gesetz, aber auch der Einführung der kostenlosen Kita viele positive Veränderungen passiert. Trotzdem ist es  im Deutschland des 21. Jahrhunderts nicht überall einfach dass Eltern von kleineren Kindern eine selbstbestimmte Karriere haben (können). Insbesondere die Suche und das Einlösen der Ansprüche auf einen Betreuungsplatz gestaltet sich oft schwer.

Homeoffice und Homeschooling – geht das zusammen?

Aber wir müssen noch mehr für Kinder und Familien tun: Gerade in Corona-Zeiten hat sich gezeigt, dass Familien mit Kindern in vielfältiger Art von der Krise betroffen sind. Sei es das Homeshooling, welches die beruflichen Verpflichtungen der Eltern und die Schulpflicht der Kinder oft zu einem sehr Kräfte zehrenden und schwer zu vereinbarenden Problemfeld vereinte. Zum Anderen führten fehlende Spiel- und Freizeitmöglichkeiten zu einer erhöhten Betreuungsnotwendigkeit durch die Eltern. Gleichzeitig waren viele Schulen technisch nicht auf Online-Unterricht eingestellt, aber auch viele Lehrer*innen waren methodisch-didaktisch nicht in der Lage, einenvollwertigen Unterricht in der Cyber-Domäne zu bieten. 

Herausforderungen fuer die Bildung in Zeiten der Corona-Krise

In der Bildung der Kinder haben sich durch Monate des Unterrichtsausfalls Lücken aufgetan, die in verschiedenen Altersbändern schwer wieder aufzuholen sind. Kinder aus finanziell benachteiligten Familien, die oft auch beengter in kleineren Wohnungen aufwachsen, hatten es schwer, überhaupt an Bildung teilzuhaben. Im Gegensatz zu anderen Kindern hatten sie nicht die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen, am Homeschooling teilzunehmen, sich konzentrieren zu können und von ihren Eltern angeleitet zu werden. Selbst bei Normalverdienen war es oft schwer zu realisieren, zwei oder drei Kinder mit jeweils einem eigenen Computer auszustatten. Darüber hinaus ist noch die Anleitung und Betreuung des Homeschoolings  zu bewältigen. Zusätzlich bringen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Familien in Not.

Schule als Zufluchtsort

Und nicht zu vergessen – Schulen sind für viele Kinder auch ein Zufluchtsort, an dem sie in Ruhe ungestört lernen können.
Insbesondere in größeren Städten berichten Lehrer auch immer wieder von hungrigen Schülern, die ohne gefrühstückt zu haben, in die Schule kommen. Die Corona-Krise verschärft diese Schieflage und erschwert vielen Kinder die Teilhabe an Bildung. In der Folge wird die bestehende soziale Ungleichheit in Deutschland noch verstärkt. Dagegen müssen wir etwas tun!

Was wir tun können

Sozialdemokratische Familienolitik im 21. Jahrhundert muss die richtigen Impulse setzen.  Alle Familien müssen- unabhängig vom Geldbeutel- Möglichkeiten, als Familie gute Chancen und Bedingungen zum Leben, Aufwachsen und Teilhaben vorfinden. Gute Bedingungen für Familien sind eine Frage der Gerechtigkeit.

Aus diesen Gründen setze ich mich ein für:

  1. ein kostenloses, regional produziertes und gesundes Schulessen für alle,
  2. die Bereitstellung von digitalen Endgeräten für jede Schülerin- unabhängig vom Geldbeutel,
  3. das Anrecht auf eine kostenlose Ganztagsbetreuung im Grundschulalter,
  4. ein Elterngeld, Familiengeld, Kurzarbeitergeld, welches in Höhe von 87,5 Prozent des letzten Nettolohns ab dem ersten Tag gezahlt wird . Ohne Kappungsgrenze und auch für Arbeitnehmerinnen, die in Teilzeit arbeiten,
  5. für eine öffentliche Infrastruktur (u.a. Nahverkehr und Freizeitmöglichkeiten), die auch im ländlichen Raum Familienfreundlichkeit berücksichtigt,
  6. die Einführung von Familienarbeitszeitkonten

Mehr lesen zu meinen Forderungen für mehr Gerechtigkeit: www.johannesarlt-mv.de/gerechtigkeit 

Mehr zum Thema Familienpolitik lesen bei der SPD-Bundestagsfraktion